Die Aufbauphase

1890
Aus dem Protokoll: Am 19. Mai hatte sich hier in Lupfig eine Musikgesellschaft gegründet. Es werden verschiedene Instrumente gemietet zu Fr. 1.— resp. Fr. 0.70 pro Stück und Monat. Es wird ein Mitgliederbeitrag von Fr. 1.— pro Monat erhoben. Die gemieteten Instrumente werden zu Fr. 109.— gekauft, finanziert durch eine Schuldschrift aus der Gemeindeforstkasse. Der erste Auftritt am 20. Oktober brachte für die gespielte Tanzmusik einen Betrag vom Fr. 25.— in die Vereinskasse.

1893
Hermann Meier wird als erster Dirigent gewählt und erhält pro Probe Fr. 0.50.

1894
Erste musikalisch-theatralische Aufführung vor ausverkauftem Haus. Erstmals wird der Name Feldmusik angenommen, nachdem der Mitgliederzahl auf 12 angewachsen war.

1895
In der Vereinskasse befinden sich Fr. 74.01.

1898
Ab sofort ist das Rauchen in den Übungsstunden verboten.
Vereinsvermögen Fr. 214.70.

1900
Erster Musiktag in Lupfig. Teilnahme von 11 Vereinen.

1903
Beitritt zum Mittelaargauischen Musikverband.

1904/05
Krisenzeit! Nur mit Mühe kann der Dirigent die Mitglieder halten. Besuch des ersten Mittelaargauischen Musikfestes in Wohlen. Der zweite Lorbeerkranz kann gewonnen werden.

1908
Teilnahme am Musikfest in Möriken. Es stellt sich heraus, dass einige Gesellschaften mit gekaufter Mannschaft konkurrieren. Dies setzt der gemütlichen Stimmung ein jähes Ende.

1910
Für Fr. 1’531.00 werden neue Occasions-Instrumente beschafft. Diese werden mit Sang und Klang in Aarau abgeholt und nach Hause gebracht.

1912
Besuch des 1. Internationalen Musikfestes in Badisch-Rheinfelden.

Die Ära Wüst

1914
Die erste grössere Vereinsreise vom 1. – 3. August 1914 wird durch die Generalmobilmachung vom 1. August verhindert! Ebenso fällt ein Jahr später das 25 Jahr Jubiläum dem 1. Weltkrieg zum Opfer.

1918
Der Antrag, dass die Mitglieder während den Proben sitzen können wird vom Dirigenten abgelehnt.

1920
Die Neuanschaffung einer neuen Uniform wird geprüft (Nur möglich, wenn die alte Uniform verkauft wird). Die Tradition des Auffahrts-Konzertes (Unter Insidern besser bekannt als Nussgipfelkonzert) findet ihren Anfang.

1921
Von der Gemeindeversammlung erhält der Verein erstmals eine Subvention zugesprochen.

1922
Es werden 22 neue Uniformen angeschafft. Preis pro Stück Fr. 165.00.

1923
Durchführung eines Kantonalen Musiktages kombiniert mit einem verspäteten 30-Jahr Jubiläum. 17 Vereine mit insgesamt über 450 Musikanten nehmen Teil. Das Fest wird ein voller Erfolg und gilt als erster Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Für den fleissigen Probenbesuch werden sieben Mitglieder mit einem Taschenkalender ausgezeichnet.

1925
Der erste Maskenball wird ein Flop. Am Musiktag in Brugg kann in der 3. Klasse der erste Rang gewonnen werden.

1927
Erster Besuch eines eidgen. Musikfestes in La Chaux-de-Fonds. Die Begeisterung findet keine Grenzen, als bekannt wird, dass die Feldmusik den 4. Rang in ihrer Kategorie erreicht hat. Mangels Vereinsbanner wird rasche eine kleine Fahne gekauft, damit der Kranz nicht in den Händen nach Hause getragen werden muss.

1929
Am kantonalen Musikfest in Aarau kann in der 2. Kategorie ebenfalls der 4. Rang erspielt werden.

1930
Erstmalige Besoldung des Vorstandes mit Fr. 25.00. Gleichzeitig wird eine Musikkommission bestellt.

1931
Der Besuch des eidgenössischen Musikfestes bringt wiederum den 4. Rang unter 34 teilnehmenden Vereinen.

1934
Der Aktuar beklagt sich, dass in letzter Zeit nur noch Radiomusik an öffentlichen Anlässen gespielt werde und die Musikvereine deshalb mehr und mehr in den Hintergrund gedrängt werden.

1937
Einweihung der ersten Vereinsfahne.

1938
Nach anhaltenden Differenzen wird Fritz Wüst nach 35 Jahren Tätigkeit nicht mehr als Dirigent gewählt.

1945
Am 8. Mai wird mit den anderen Vereinen und den Schülern eine schlichte Friedensfeier abgehalten. Während der vergangenen 7 Jahren sind aufgrund des Kriegszustands wenige bis keine nennenswerten Auftritte erfolgt.

Die Ära Rothenfluh / Leutwyler

1948
Werden Paul Rothenfluh zum Dirigenten und Ernst Leutwyler zum Präsidenten gewählt. In diesem Duo findet eine neue erfolgreiche Phase der Vereinsgeschichte ihren Ursprung.

1949
Es wird beschlossen, eine neue Uniform anzuschaffen. Am in Lupfig durchgeführten kantonalen Musiktag nehmen 21 Vereine mit 650 Musikanten teil.

1950
Anlässlich des 60-Jahr-Jubiläums wird eine neue Uniform eingeweiht. Anlässlich des Brandes im Ochsen können Mitglieder zum Glück das Vereinsbanner und diverse Kränze retten.

1952
Es wird erstmals ein grosser Maskenball durchgeführt (im neuen Ochsensaal). Zur Finanzierung des eidgenössischen Musikfestes in Fribourg wird ein Kabelgraben an der Bahnhofstrasse im Akkord ausgehoben.

1953
Besuch des eidgenössischen Musikfestes in Fribourg, bei welchem ein sehr guter Erfolg verbucht werden kann.

1955
Vom Kantonalen in Zofingen wird ein Goldlorbeer nach Hause getragen.

1957
Vom Eidgenössischen in Zürich kann mit dem Prädikat „vorzüglich“ ein weiterer Goldlorbeer in Empfang genommen werden.

1959
Erster Besuch des deutschen Musikvereins Laufen in Lupfig. Dieser Besuch wird mit einer Reise nach Laufen 1960 erwidert.

1962
21 Musikvereine nehmen am Musiktag in Lupfig teil.

1963
Am Kantonalen in Windisch spielt die FML erstmals in der 2. Klasse gespielt der Erfolg ist sehr gut und die grossen Anstrengungen und die jahrelange Aufbauarbeit haben sich ausbezahlt.

1964
Die betagten Einwohner werden künftig mit einem Ständchen zum 80. Geburtstag geehrt. Die ersten Damen werden in den Verein aufgenommen.

1965
Das 75jährige Jubiläum wird mit einem Fest begangen.

1966
Besuch des Eidgenössischen in Aarau.

1968
Die vierte Uniform wird eingeweiht (blau mit gelber Garnitur). Präsident Ernst Leutwyler wird als Dank für seinen 20-jährigen Vereinsvorsitz zum Ehrenpräsidenten ernannt.

1970
Ein neues Vereinsbanner löst die alte Fahne von 1937 ab.

1971
Besuch des Eidgenössischen in Luzern. Erstmals konkurriert der Verein in der ersten Kategorie.

1972
Die Ausbildung von jungen Musikanten erlebt dank Ruedi Wüst’s Leitung einen neuen Aufschwung. Meinungsverschiedenheiten zwischen Jung und Alt führen nach 25jähriger Tätigkeit zur Demission des Ehrendirigenten Paul Rothenfluh.

1974
In der Vereinsleitung findet ein Generationenwechsel statt. Präsident Ernst Leutwyler nach 26 und Aktuar Jakob Vogt nach 20 Jahren Tätigkeiten in der Vereinsspitze legen ihre Ämter nieder.

1975
Komplette Neuinstrumentierung.

1976
Trotz der guten Vorbereitung und den neuen Instrumenten kann am Eidgenössischen in Biel kein Spitzenplatz erreicht werden.

1977
Der 1973 gewählte Dirigent Dieter Steiner muss aus familiären Gründen zurücktreten. Die Jahreskonzerte werden zunehmend von attraktiven Fernsehprogrammen konkurrenziert. So bewirkt der „Teleboy“, dass der Besuch des einen Abends eher dürftig ist.

1979
Die Arbeit von Ruedi Wüst als Leiter der Jugendmusik zeigt Erfolg. Die Mitgliederzahl beträgt sagenhafte 39 Mitglieder. Peter Danzeisen löst den seit 1976 interimistisch wirkenden Peter Leutwyler als Dirigenten ab.

1980
Ruedi Wüst tritt als Jugendmusikleiter zurück und beendet so eine Blütezeit der Aufbauarbeit.

1981
Zum fünften Mal kann in Lupfig ein Musiktag durchgeführt werden.

1983
Die Teilnahme am Kantonalen in Baden kann als gelungen bezeichnet werden.

1985
Die fünfte Uniform in der Vereinsgeschichte kann eingeweiht werden. Sie wurde durch sehr grosszügige Spenden von Privatpersonen, Firmen und Gemeinden finanziert.

1986
Besuch des Eidgenössischen in Winterthur. Die seriösen Vorbereitungsarbeiten werden mit einem Platz in der Rangliste belohnt.
Die Neuzeit beginnt...

1988
Dank der hervorragenden Probearbeit kann am Kantonalen in Bremgarten der 2. Kategorien-Platz erreicht werden. Leider verlässt der Dirigent Peter Danzeisen den Verein auf dem Höhepunkt des musikalischen Niveaus wieder. Enrico Campomori tritt seine Nachfolge an.

1990
Das 100-Jahr Jubiläum wird mit einem denkwürdigen Dorffest ausgiebig gefeiert.

1996
Neuer Direktor der FML wird Hanspeter Brunner. Er tritt die Nachfolge von Enrico Campomori an, welcher völlig unerwartet einige Monate später schweren gesundheitlichen Leiden erliegt.

2000
Der sechste Musiktag in Lupfig. Dies wird in allen belangen ein millenniumswürdiger Anlass. 35 Vereine nehmen daran Teil, ein zweitägiges, rauschendes Fest nimmt seinen Lauf. Der dreitägige Festmarathon fordert diverse „Opfer“. Der Bandleader einer renommierten Unterhaltungsband (deren Namen hier geheim gehalten sei!) fühlte sich in der Samstags-Nacht sogar zu Tränen gerührt, ob der Stimmung in der Festhütte. Auch bezüglich Organisation erntet die FML Höchstnoten und lang danach wird noch von diesem Anlass gesprochen.

2001
Die Feldmusik nimmt erstmals an einem Show-Contest teil. Mehr als der dritte Platz, (es sei zugegeben) bei vier Vereinen, konnte nicht erreicht werden. Jedoch zeigen sich alle, ob der grossen Konkurrenz, zufrieden mit diesem Ergebnis.

2002
Besuch des kant. Musiktages in Lunkhofen. Elisabeth Angliker wird erste Veteranin des Vereins. Als drittes Vereinsmitglied erhält Jakob Vogt die CISM-Medaille für 60 Jahre aktives Musizieren.

2003
An der Generalversammlung wird beschlossen, eine neue Uniform und eine neue Vereinsfahne anzuschaffen. Im Mai: Besuch des kant. Musikfestes in Brugg. Am ersten offiziellen Paradewettbewerb nimmt die FML mit gutem Erfolg teil. Das Aufgabenstück in der 2. Stärkeklasse Harmonie "O Homem Armado" führt zu diversen Diskussionen.

2004
Die neue Uniform, bestehend aus einem leichten blauen Veston, einer schwarzen Hose, einem rot schimmernden Gilet und einer blauen Schirmmütze wird mit einem grossen Fest eingeweiht. Gleichzeitig ersetzt das neue, einzigartige Vereinsbanner, designt vom Birrer Künstler Patrick Hemmelmair, das alte von 1970. Dank Spenden in der sagenhaften Höhe von CHF 125'000 kann der Verein beides zum gleichen Zeitpunkt beschaffen. Wir bedanken uns herzlich bei allen Sponsoren, Gönnern und Spendern!

2006
Stellen Sie sich vor: Eine ganzer Verein mit Angehörigen (ca. 80 Personen) steht an einem Freiteag Morgen früh auf dem Flughafen Zürich.
Das Ziel: Budapest, via Wien Schwechat.
Die Mission: Eine unvergessliche Reise ins schöne Ungarn.
Neben den Konzerten mit dem Musikverein Dorog/Tat und an der Fischerbastei in Budapest ist allen vor allem der Ausflug in die Puszta sicher in bester Erinnerung…